• Schanz
  • Erfrischung für Ihr Zuhause
  • Wohlfühlklima für Zuhause
  • Kosteneffizient Bauen
  • Kosteneffizient Bauen
< Grün-Rot bringt Wärmegesetz-Novelle auf den Weg
29.10.2013

Tricksen mit der Handwerkskunst

In vielen Werbespots der Lebensmittelindustrie wird die Herstellung von Produkten als liebevolle Handarbeit dargestellt, doch zwischen Werbewelt und Wirklichkeit klafft eine große Lücke.


Tricksen mit der Handwerkskunst


In vielen Werbespots der Lebensmittelindustrie wird die Herstellung von Produkten als liebevolle Handarbeit dargestellt, doch zwischen Werbewelt und Wirklichkeit klafft eine große Lücke. Zu diesem Ergebnis ist die Verbraucherzentrale Hamburg gekommen, nachdem sie sich einige Fernsehspots genauer angeschaut hat.

Wer Werbefilme sucht, die sich die Handwerkskunst zum Vorbild nehmen, muss nicht lange Ausschau halten: Der Bauer rührt direkt auf der Weide den Frischkäse zusammen. Eine Bäckerin drückt jede einzelne Schokowaffel zurecht und Pizzen werden Stück für Stück in den Ofen geschoben.

Handarbeit kommt dem Bedürfnis vieler Verbraucher nach Einmaligkeit, Frische und Reinheit entgegen. Und genau diese Empfindungen will die Lebensmittelindustrie ansprechen, macht ihren Kunden damit aber ein X für ein U vor, denn handwerkliche Tätigkeiten haben mit der industriellen Lebensmittelproduktion des 21. Jahrhunderts nichts mehr gemein.

Die Verbraucherzentrale hat Darstellungen einiger Werbespots mit einem Augenzwinkern eins zu eins in Zahlen übersetzt:

Würde beispielsweise Ferrero seine „Hanutas“, wie im aktuellen Fernsehspot „Für Dich gebacken“ zu sehen, tatsächlich von Hand produzieren lassen, so könnte eine Person pro Tag gerade einmal rund 130 Exemplare der Haselnussschnitte herstellen.
Würden „Knoppers“ der Firma August Storck wie im Werbespot gezeigt handgemacht, könnte ein Mitarbeiter täglich einen Umsatz von 10,64 Euro pro Tag (0,19 €/ Stk.) erzielen.
In der Firma Dr. Oetker könnte eine Person bei einer handwerklichen Pizzaherstellung – Teig in kleiner Menge herstellen, kneten, formen und belegen (Schinken schneiden, Pilze putzen und schneiden, Salami vorbereiten) – etwa 17 Pizzen pro Tag backen.

Auch wenn die meisten Verbraucher, Werbung ohnehin keinen Glauben mehr schenken, so wirkt sie doch im Unterbewusstsein!

Die Verbraucherzentralen fordern deshalb nicht nur bei der Gestaltung der Produktverpackungen, sondern auch in Fernsehspots mehr Transparenz und Wahrheit.

22.10.2013

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg e.V.: Tricksen mit der Handwerkskunst. Pressemitteilung vom 21.10.2013